Zierkirsche
Standort
Die Zierkirsche muss ganzjährig im Freien gepflegt werden und sollte sehr hell stehen. Sie verträgt auch einen vollsonnigen Platz im Hochsommer gut. Im Winter sollte man unbedingt den Topf davor schützen durchzufrieren, da die Wurzeln recht doch recht empfindlich auf Dauerfrost reagieren.
Schneiden
Mit der Blüte meiner Zierkirsche beginnt für mich der Frühling.
Sobald die Blüte vorüber ist, schneide ich das Bäumchen in Form. Während der Vegetationsphase nehme ich nur einzelne, zu lang gewachsene Triebe zurück oder lichte die Krone etwas aus, wenn sie zu dicht wird. Insgesamt braucht meine Zierkirsche nur wenig Schnitt, da sie recht langsam wächst.
Drahten
Da Drahten der Äste ist problemlos und ganzjährig möglich. Ich finde die Zeit unmittelbar vor dem Frühjahrsaustrieb günstig, wenn die neuen Knospen sichtbar werden. Gerade wenn ein Auslichtungsschnitt gemacht wurde und die Krone durch den Laubfall im Winter noch licht ist, kann man gut arbeiten, ohne neue Triebe zu beschädigen. Man sollte die Drahtung regelmäßig überprüfen und den Draht sofort entfernen, wenn er beginnt in die Rinde einzuwachsen, weil das zu unschönen Narben führen kann. Sollte das Bäumchen noch nicht die gewünschte Form angenommen haben, muss halt neu gedrahtet werden. Nach ein paar Monaten entferne ich die Drähte vorsichtig mit einer Drahtzange. Das Bäumchen sollte die neue Gestalt nun zuverlässig angenommen haben.
Umtopfen
Alle zwei bis drei Jahre topfe ich im Frühjahr meine Zierkirsche mit einem kräftigen Wurzelschnitt um. Dabei ersetze ich das verbrauchte Substrat durch eine neue Mischung aus mittelgrobem Bimskies und humusreicher Blumenerde (Verhältnis Kies zu Erde 1:3). Als Anschubdüngung mische ich eine Handvoll Hornspäne in das Substrat. Ich lege beim Ausgraben mit einer Bürste immer ein paar Milimeter der Wurzeln am Stammansatz frei und setze dann das Bäumchen jedes Mal etwas höher in die Schale. Dadurch entsteht langsam ein schöner Wurzelstock.
Gießen
Das Gießen ist bei diesem Bäumchen unkompliziert. Einfach mit dem Finger die Feuchtigkeit des Substrates testen und wenn die oberste Erdschicht sich trocken oder nur noch ganz leicht feucht anfühlt, ordentlich wässern, bis überschüssiges Gießwasser aus den Drainagelöchern der Schale in den Untersetzer läuft. Dann warten, bis das Substrat wieder angetrocknet ist. Und wieder von vorne...!
Nasse Füße mag die Zierkirsche gar nicht, darum ist gut durchlässiges Substrat und eine gute Drainage wichtig. Hier gilt lieber öfter und etwas weniger gießen. Steht der Kirsch-Bonsai zu nass, kann es zu dem sog. Gummifluss kommen, d.h. aus Wunden in der Rinde tritt eine rötliche, klebrige Substanz aus. Das ist grundsätzlich ein Zeichen, dass mit der Pflanze etwas nicht stimmt, aber eine mögliche Ursache kann in zu feuchtem Boden liegen.
Düngen
Umtopfen im Frühjahr
Pro Liter neuem Substrat ca. eine Handvoll Hornspäne zugeben. Nach dem Umtopfen vier Wochen nicht düngen.
Wachstumsperiode
Ab dem Austrieb im Frühjahr alle drei Wochen mit flüssigem Bonsai-Dünger, bis sich der Neuaustrieb gut entwickelt hat, dann alle zwei Wochen. (Dosierung gemäß der Angabe auf der Flasche)
Wird auf eine reiche Blütenentwicklung abgezielt, kann man bis zum Ende der Blütezeit auch jede zweite Düngergabe durch einen herkömmlichen Flüssigdünger für Blühpflanzen ersetzen.
Herbstdüngung
Einmalig Ende September mit einem Kalium-Magnesium-Dünger. (Dosierung: 1 gestrichener Teelöffel pro 10x10 cm Substratoberfläche)
Winter
keine Düngung
Überwintern
Da ein Bonsai im Gegensatz zu den Pflanzen in der freien Natur nicht mehr über Wurzeln verfügt, die in tiefere und damit frostfreie Erdschichten reichen, werden die oberirdischen Pflanzenteile bei längerem Frost nicht mehr mit Wasser versorgt. Es besteht die Gefahr, dass sie vertrocknen und absterben. Es gilt also den Wurzelballen vor Dauerfrost zu schützen. Ich habe dazu in eine Plastikwanne aus dickem Kunstoff (Mörtelwanne) einige Drainagelöcher gebohrt und befülle sie mit Rindenmulch aus dem Gartenmarkt. Darin vergrabe ich das Bäumchen einfach mitsamt der Schale so, dass die Substratoberfläche von einer mindestens drei Zentimeter dicken Mulchschicht bedeckt ist. Der lockere Mulch enthält viel Luft, die sehr gut isoliert und außerdem Feuchtigkeit speichert.
Wichtig ist bei dieser Überwinterung, dass die Wanne nicht auf der blanken Erde steht, weil sie sich durch ihr Eigengewicht dann in den Boden absenkt und sich die Drainagelöcher mit Erde verstopfen. Bei Regen entsteht dann in der Wanne gefährliche Staunässe. Ich stelle darum meine Wannen immer auf Steinplatten oder Ziegelsteine.
Wenn für mehrere Tage Frost von unter -15 Grad Celsius angesagt ist, schütze ich das Bäumchen zusätzlich mit einem Vlies.