Birke
Standort
Die Birke muss ganzjährig im Freien gepflegt werden und sollte sehr hell stehen. Sie verträgt auch einen vollsonnigen Platz im Hochsommer gut. Im Winter empfiehlt sich auch für die Birke ein Frostschutz, aber sie übersteht auch längere Kälteperioden gut.
Umtopfen
Alle zwei Jahre topfe ich im Frühjahr meine Birke mit einem kräftigen Wurzelschnitt um. Dabei ersetze ich das verbrauchte Substrat durch eine neue Mischung aus mittelgrobem Bimskies und Blumenerde (Verhältnis Kies zu Erde 1:3). Als Anschubdüngung mische ich eine Handvoll Hornspäne in das Substrat. Ich lege beim Ausgraben mit einer Bürste immer ein paar Milimeter der Wurzeln am Stammansatz frei und setze dann das Bäumchen jedes Mal etwas höher in die Schale. Dadurch entsteht langsam ein schöner Wurzelstock.
Schneiden
Die Birke ist sehr schnittverträglich und Wunden heilen im Regelfall schnell und problemlos. Wenn ein Formschnitt ansteht, bietet sich das zeitige Frühjahr kurz vor dem Austrieb an, wenn man schon anhand der anschwellenden Knospen erkennen kann, welche Äste gut durch den Winter gekommen sind.
Da die Birke normalerweise über das Jahr einen starken Zuwachs in allen Bereichen der Pflanze hat, müssen die Triebe zur Erhaltung der Form mehrmals in der Wachstumsphase deutlich eingekürzt werden.
Drahten
Prinzipiell kann man die Birke von Frühjahr bis Herbst immer drahten, allerdings wächst der Draht bei der Birke sehr schnell ein. Darum finde ich den Spätsommer ideal , da hier das Dickenwachstum deutlich langsamer wird und so der Draht länger am Bäumchen verbleiben kann. Entdrahtet wird dann vor der Vegetationsperiode im Frühjahr. Das kann gerne auch zeitgleich mit dem Umtopfen stattfinden.
Gießen
Das Gießen ist bei diesem Bäumchen unkompliziert. Einfach mit dem Finger die Feuchtigkeit des Substrates testen und wenn die oberste Erdschicht sich trocken oder nur noch ganz leicht feucht anfühlt, ordentlich wässern, bis überschüssiges Gießwasser aus den Drainagelöchern der Schale in den Untersetzer läuft. Dann warten, bis das Substrat wieder angetrocknet ist. Und wieder von vorne...!
Düngen
Beim Umtopfen im Frühjahr
Pro Liter neuem Substrat ca. eine Handvoll Hornspäne zugeben. Nach dem Umtopfen vier Wochen nicht düngen.
Wachstumsperiode
Ab dem Austrieb im Frühjahr alle drei Wochen mit flüssigem Bonsai-Dünger, bis sich der Neuaustrieb gut entwickelt hat, dann alle zwei Wochen. (Dosierung gemäß der Angabe auf der Flasche)
Herbstdüngung
Einmalig Ende September mit einem Kalium-Magnesium-Dünger. (Dosierung: 1 gestrichener Teelöffel pro 10x10 cm Substratoberfläche)
Winter
keine Düngung
Überwintern
Da ein Bonsai im Gegensatz zu den Pflanzen in der freien Natur nicht mehr über Wurzeln verfügt, die in tiefere und damit frostfreie Erdschichten reichen, werden die oberirdischen Pflanzenteile bei längerem Frost nicht mehr mit Wasser versorgt. Es besteht die Gefahr, dass sie vertrocknen und absterben. Es gilt also den Wurzelballen vor Dauerfrost zu schützen. Ich habe dazu in eine Plastikwanne aus dickem Kunstoff (Mörtelwanne) einige Drainagelöcher gebohrt und befülle sie mit Rindenmulch aus dem Gartenmarkt. Darin vergrabe ich das Bäumchen einfach mitsamt der Schale so, dass die Substratoberfläche von einer mindestens drei Zentimeter dicken Mulchschicht bedeckt ist. Der lockere Mulch enthält viel Luft, die sehr gut isoliert und außerdem Feuchtigkeit speichert.
Wichtig ist bei dieser Überwinterung, dass die Wanne nicht auf der blanken Erde steht, weil sie sich durch ihr Eigengewicht dann in den Boden absenkt und sich die Drainagelöcher mit Erde verstopfen. Bei Regen entsteht dann in der Wanne gefährliche Staunässe. Ich stelle darum meine Wannen immer auf Steinplatten oder Ziegelsteine.
Wenn für mehrere Tage Frost von unter -15 Grad Celsius angesagt ist, schütze ich das Bäumchen zusätzlich mit einem Vlies.