Zierapfel (Malus floribunda)

Standort

Der Zierapfel muss ganzjährig im Freien gepflegt werden und sollte sehr hell stehen. Er verträgt auch einen vollsonnigen Platz im Hochsommer gut. Im Winter sollte man unbedingt den Topf davor schützen durchzufrieren, da die Wurzeln recht doch recht empfindlich auf Dauerfrost reagieren. 

Drahten

Da Drahten der Äste ist problemlos und ganzjährig möglich. Ich finde die Zeit unmittelbar vor dem Frühjahrsaustrieb günstig, wenn die neuen Knospen sichtbar werden. Gerade wenn ein Auslichtungsschnitt gemacht wurde und die Krone durch den Laubfall im Winter noch licht ist, kann man gut arbeiten, ohne neue Triebe zu beschädigen. Man sollte die Drahtung regelmäßig überprüfen und den Draht sofort entfernen, wenn er beginnt in die Rinde einzuwachsen, weil das zu unschönen Narben führen kann. Sollte das Bäumchen noch nicht die gewünschte Form angenommen haben, muss halt neu gedrahtet werden. Nach ein paar Monaten entferne ich die Drähte vorsichtig mit einer Drahtzange. Das Bäumchen sollte die neue Gestalt nun zuverlässig angenommen haben.

Schneiden

Das Schneiden größerer Äste und das Auslichten mache ich immer Anfang bis Mitte Februar, wenn sich das Bäumchen noch in der Winterruhe befindet. Ziel ist es, über die Jahre eine lockere und lichtdurchflutete Struktur zu schaffen, da Bereiche, die zu wenig Licht abbekommen recht leicht verkümmern oder sogar absterben. Die zu lange gewachsenen Triebe kann man jederzeit auf 2 bis 3 Blätter zurücknehmen, sobald sie anfangen auszuhärten. Ich schneide sie aber immer erst zurück, wenn sich aus den Blüten die Fruchtansätze entwickelt haben, weil ich die kleinen Äpfelchen sehr dekorativ finde und deren Entwicklung durch Schnittmaßnahmen nicht stören möchte.

Umtopfen

Alle zwei Jahre topfe ich im Frühjahr meinen Zierapfel mit einem moderaten Wurzelschnitt um. Dabei ersetze ich das verbrauchte Substrat durch eine neue Mischung aus mittelgrobem Bimskies und  Blumenerde (Verhältnis Kies zu Erde 1:3). Als Anschubdüngung mische ich eine Handvoll Hornspäne in das Substrat. Ich lege beim Ausgraben mit einer Bürste immer ein paar Milimeter der Wurzeln am Stammansatz frei und setze dann das Bäumchen jedes Mal etwas höher in die Schale. Dadurch entsteht langsam ein schöner Wurzelstock.

Gießen

Das Gießen ist bei diesem Bäumchen unkompliziert. Einfach mit dem Finger die Feuchtigkeit des Substrates testen und wenn die oberste Erdschicht sich trocken oder nur noch ganz leicht feucht anfühlt, ordentlich wässern, bis überschüssiges Gießwasser aus den Drainagelöchern der Schale in den Untersetzer läuft. Dann warten, bis das Substrat wieder angetrocknet ist. Und wieder von vorne...!

Düngen

Beim Umtopfen im Frühjahr 
Pro Liter neuem Substrat ca. eine Handvoll Hornspäne zugeben. Nach dem Umtopfen vier Wochen nicht düngen.

Wachstumsperiode
Ab dem Austrieb im Frühjahr alle drei Wochen mit flüssigem Bonsai-Dünger, bis sich der Neuaustrieb gut entwickelt hat, dann alle zwei Wochen. (Dosierung gemäß der Angabe auf der Flasche)
Wird auf eine reiche Blütenentwicklung abgezielt, kann man bis zum Ende der Blütezeit auch jede zweite Düngergabe durch einen herkömmlichen Flüssigdünger für Blühpflanzen ersetzen.

Herbstdüngung
Einmalig Ende September mit einem Kalium-Magnesium-Dünger. (Dosierung: 1 gestrichener Teelöffel pro 10x10 cm Substratoberfläche)

Winter
keine Düngung 

Überwintern

Da ein Bonsai im Gegensatz zu den Pflanzen in der freien Natur nicht mehr über Wurzeln verfügt, die in tiefere und damit frostfreie Erdschichten reichen, werden die oberirdischen Pflanzenteile bei längerem  Frost nicht mehr mit Wasser versorgt. Es besteht die Gefahr, dass sie vertrocknen und absterben. Es gilt also den Wurzelballen vor Dauerfrost zu schützen. Ich habe dazu in eine Plastikwanne aus dickem Kunstoff (Mörtelwanne)  einige Drainagelöcher gebohrt und befülle sie mit Rindenmulch aus dem Gartenmarkt. Darin vergrabe ich das Bäumchen einfach mitsamt der Schale so, dass die Substratoberfläche von einer mindestens drei Zentimeter dicken Mulchschicht bedeckt ist. Der lockere Mulch enthält viel Luft, die sehr gut isoliert und  außerdem Feuchtigkeit speichert.

Wichtig ist bei dieser Überwinterung, dass die Wanne nicht auf der blanken Erde steht, weil sie sich durch ihr Eigengewicht dann in den Boden absenkt und sich die Drainagelöcher mit Erde verstopfen. Bei Regen entsteht dann in der Wanne gefährliche Staunässe. Ich stelle darum meine Wannen immer auf Steinplatten oder Ziegelsteine.

Wenn für mehrere Tage Frost von unter -15 Grad Celsius angesagt ist, schütze ich das Bäumchen zusätzlich mit einem Vlies.

Den Zierapfel habe ich 2017 als Jungpflanze in einer Baumschule gekauft und seitdem erfreut er mich jedes Jahr im Frühling mit seinen Blüten und im Sommer mit kleinen Äpfeln.