Werkzeuge und Hilfsmittel für die Totholzbearbeitung

Jin-Mittel

 

Totholz an deinen Bonsais wirkt erst so richtig gut, wenn es ausgebleicht wird und so den Eindruck eines lange stark verwitterten Astes erweckt. Dadurch lässt du den Baum optisch künstlich altern. Man kann das natürlich der Zeit überlassen, oder ein wenig nachhelfen, indem du die Totholzpartien mit Jin-Mittel bestreichst. Das  Mittel enthält Schwefel und färbt das Totholz zunächst gelbich, aber nach einigen Wochen verliert sich der Gelbton und das Totholz färbt sich grau bis weiß. Neben der Färbung wirkt das Mittel auch antibakteriell und schützt das Holz vor Fäulnis. Da das Mittel die ersten Tage ziemlich stark stinkt, würde ich dir empfehlen, die Totholzgestaltung damit nur im Freien und bei Kalthaus- oder Indoor-Bonsais nur im Frühling und Sommer zu machen, wo du sie auch ein paar Tage im Freien belassen kannst. Das Zeug ist bestimmt auch nicht besonders gesund, darum trage ich bei der Anwendung immer Einmalhandschuhe und Maske 😷…! 

Holzhärter

 

Bei Totholz ist das natürliche Vermodern für uns Bonsaigärtner ein Problem. Gerade bei Tanuki-Bonsai mit großen Totholzpartien gilt es den Status Quo möglichst zu erhalten. Mit dem oben beschreiben Jin-Mittel kann man dagegen durchaus effektiv vorgehen und den Zerfallsprozess verlangsamen. Bei meinen Tanukis arbeite ich zudem mit einem Holzhärter, den ich auf das Totholz streiche.  Dieses Mittel besteht aus in Aceton gelöstem Kunststoff, der mit einem Pinsel aufgetragen wird und in das Holz einzieht. Das Aceton verdunstet und der Kunstoff versiegelt das Holz und schützt es so vor Feuchtigkeit und damit Fäulnis. Das ist natürlich pure Chemie und es ist absolut nachvollziehbar, wenn du der Meinung bist, dass die Verwendung in einer Kunst nichts verloren hat, die den Anspruch hat , Natur nachzubilden und zu gestalten. Ich selbst bin in diesem Punkt auch noch nicht mit mir im Reinen…. Auf jeden Fall nur mit Handschuhen und Maske 😷 verarbeiten!